von Ariane Pieper

Du sitzt im Seminar, noch bist du entspannt. Doch dann kommen die gefürchteten Worte: "Machen wir doch eine kleine Vorstellungsrunde..." Du spürst, wie sich in deinem Inneren etwas zusammenzieht. Dein Herz beginnt zu klopfen und deine Gedanken überschlagen sich. Das kommt dir bekannt vor? Dann bist du hier genau richtig!
Das große Drama mit der kleinen Runde
Stell dir vor: Du bist in einem VHS-Kurs, einem Netzwerktreffen oder Seminar. Noch zwei Personen vor dir, dann bist du dran. Dein Herz rast. Deine Gedanken kreisen nur noch darum, was du sagen sollst:
-
Reicht es, nur meinen Namen zu sagen?
-
Muss ich meine Berufsbezeichnung nennen?
-
Soll ich etwas Persönliches preisgeben?
-
Was, wenn ich stottere oder etwas Dummes sage?
Dein Kopf rattert. Dein Atem wird flacher. Deine innere Kritikerin meldet sich: "Mach bloß keinen Fehler. Sag nichts Falsches."
Wenn du dich jetzt ertappt fühlst – dann bist du nicht allein.
Im Gegenteil: Ich kenne keine Frau, die ehrlich sagt: „Vorstellungsrunden? Liebe ich!“ Die meisten mögen sie gar nicht. Und viele haben sogar regelrecht Angst davor.
1. Warum Vorstellungsrunden eigentlich genial sind
Vorstellungsrunden sind uns ein Graus – und doch haben sie einen wichtigen Zweck.
Gerade wenn wir länger miteinander zu tun haben. Wir gemeinsam lernen oder uns offen austauschen wollen, ist es wertvoll, ein wenig voneinander zu wissen.
So entsteht eine erste Verbindung – still, leise, aber spürbar.
Stell dir vor, du wärst nicht mit dir selbst beschäftigt, sondern könntest wirklich zuhören, was die anderen sagen:
Die Macht der Namen
Namen sind mächtig! Jemanden mit seinem Namen anzusprechen ist wertschätzend und schafft sofort eine positive Verbindung.
Es ist das einfachste Mittel dem anderen ein gutes Gefühl zu geben. Und dir einen guten ersten Eindruck zu sichern.
Berufliche Schubladen – hilfreich statt hinderlich
Klar, wir haben alle Schubladen im Kopf. Diese müssen auch nicht hunderprozentig zutreffen, aber sie helfen uns beim Einordnen der anderen Person:
-
Ein Buchhalter → mag Zahlen, ist gewissenhaft, ordentlich. Vielleicht behandelt er nicht nur Zahlen, sondern auch dich sehr verlässlich?
-
Eine Künstlerin → kreativ, flexibel im Denken, kann dir neue Welten eröffnen. Möglicherweise kommt sie aber auch mal zu spät, weil sie in ihr Kunstwerk vertieft war.
Diese ersten Eindrücke geben dir wertvolle Anhaltspunkte, wie ein Mensch ticken könnte.
Gemeinsame Unsicherheit verbindet
Schau dir deine Mitstreiter an:
sind sie vielleicht auch nervös, rutschen auf ihrem Sitz hin und her, nesteln an ihrem Stift?
Wenn du siehst, dass andere sich auch unwohl fühlen, entsteht sofort eine Connection: "Hey, die ticken ja wie ich!" Das nimmt den Druck raus – du musst nicht der Superstar der Vorstellungsrunde werden.
2. So meisterst du deine nächste Vorstellungsrunde
Vorbereitung ist deine Geheimwaffe. Wenn du dir vorher überlegst, was du sagen möchtest, fühlt sich die Vorstellungsrunde nicht mehr so überrumpelnd an.
Hier findest du ein paar Vorschläge für unterschiedliche Situationen. Am besten formulierst du deinen Text schon vor dem Termin – und sprichst ihn zwei- bis dreimal laut aus. So gewöhnst du dich daran, bekommst Sicherheit und kannst dich entspannter zeigen.
Für berufliche Kontexte:
Die Grundformel:
-
Name – klar und deutlich
-
Berufsbezeichnung
-
Ein bis zwei Sätze über das, was dir an deinem Job wichtig ist
Beispiel aus der Praxis: Eine Bekannte von mir war Podologin (Fußpflegerin). Statt zu sagen "Ich mache halt Fußpflege", erzählte sie:
"Ich liebe den Kontakt zu Menschen während der Behandlung. Ich höre zu, tausche Geschichten aus und bin oft ein Lichtblick für einsame Menschen. Das Schönste ist, wenn meine Kunden danach wieder schmerzfrei laufen können."
Spürst du den Unterschied? Sie sprach über ihren Sinn, nicht nur über ihre Tätigkeit.
Mein eigenes Beispiel:
„Ich bin Ariane Pieper – Soziale Verhaltenswissenschaftlerin und Coach für leises Selbstbewusstsein und stille Stärke.
Ich will, dass Frauen sich endlich sicher fühlen – in sich selbst, in ihrem Leben, in dieser Welt.
Frauen, die so viel in sich tragen. Und es doch nicht zeigen.
Weil sie sich oft klein machen, zurückhalten, sich fragen, ob sie „gut genug“ sind.
Ich begleite genau diese Frauen. Feinfühlige Frauen, die viel denken und fühlen – und oft zu hart mit sich selbst sind.
In meinem Coaching helfe ich ihnen, wieder zu spüren, wer sie wirklich sind.
Ihre innere Stärke zu finden. Und ihren Weg zu gehen – frei, selbstbestimmt und mit einem tiefen Gefühl von Sicherheit.
Denn ich glaube: Wenn eine Frau sich in sich selbst sicher fühlt, verändert sich alles. Dann hört das ständige Vergleichen auf. Dann wird aus Angst wieder Mut. Und aus Selbstzweifel entsteht ein echtes:
„Ich bin genau richtig – so wie ich bin!“"
Für private Kurse (z.B. VHS):
Die Motivation-Formel:
-
Name
-
Warum bist du hier?
-
Was fasziniert dich daran?
Beispiele:
🌿 Kräuterkurs – Geschmack: "Hallo, mein Name ist Sarah. Ich möchte endlich mein Essen geschmackvoll würzen – nicht nur mit Salz und Pfeffer, sondern abgestimmt auf das jeweilige Gericht. Ich will lernen, wie ich Aromen miteinander verbinde."
🐰 Kräuterkurs – Tierhaltung, das war meine Vorstellung, als meine Zwergkaninchen noch lebten:
"Hi, ich bin Ariane. Ich habe zwei Zwergkaninchen und ernähre sie so artgerecht wie möglich. Dafür bin ich oft auf Wiesen unterwegs und sammle für sie
Wildkräuter. Damit ich mir noch sicherer bin, was ich da wirklich pflücke, bin ich hier."
🌱 Kräuterkurs – Naturheilkunde: "Ich bin Anna und möchte nicht sofort zur Chemiekeule greifen. Ich interessiere mich dafür, was die Natur noch so für mich bereithält – über die bekannten Kräuter wie Salbei hinaus."
3. SOS-Techniken: Unsichtbare Beruhigungsübungen
Wenn dich trotz guter Vorbereitung die Nervosität packt, habe ich diese unsichtbare Techniken für dich, sie beruhigen dich im "Handumdrehen" 😉:
1. Fingerspitzenmassage👐
Massiere jeden Finger der einen Hand mit der anderen – von der Spitze zum Ansatz. Wenn du das unter dem Tisch machst, bemerkt keiner etwas.
2. Die Merkel-Raute 🔷
Fingerkuppen aneinander halten, leicht gegeneinander drücken in angenehmen Rhythmus.
Dabei langsam und tief atmen.
Wenn du magst, denke dabei ein beruhigendes Mantra:
„Ich bin ruhig, gelassen, selbstsicher und stark!“ Sieht völlig normal aus!
3. Stressball-Simulation ✊
Balle deine Hände zu Fäusten, drücke sie 5 Sekunden fest zusammen, dann entspannen und ausschütteln. 5-10 Wiederholungen – einfach die Arme dabei neben dem Körper runterhängen lassen.
4. Der Selbsttröster 🤲
Eine Hand streichelt die andere – sanft und liebevoll, als würdest du ein ängstliches Tier beruhigen. Innerlich sagst du dir: "Es ist alles gut, ich bin da."
Die anderen denken nur, du hast kalte Hände.
5. Worry Stone/Glücksbringer 🗿
Ein kleiner Stein oder Anhänger in der Tasche, über dem du mit dem Daumen reibst.
Ich habe eine kleine Engelsfigur am Schlüsselbund – perfekt für solche Momente.
Warum diese Handtechniken so genial funktionieren
Vielleicht kommt dir das unscheinbar vor – ein bisschen Klopfen, Streichen, sanftes Reiben der Hände.
Und doch passiert im Hintergrund richtig viel.
- Sanfte Berührung aktiviert deinen Vagusnerv. Er sorgt dafür, dass dein Nervensystem vom Stress-Modus in den Entspannungs-Modus schaltet.
- Rhythmische Bewegungen schütten Endorphine aus –sie sorgen für ein Gefühl von Sicherheit und innerer Ruhe.
- Du verlagerst deine Aufmerksamkeit – raus aus dem Gedankenkarussell, rein in deinen Körper. Das bringt dich sofort ins Hier und Jetzt.
- Dein Stresslevel sinkt, weil durch die Bewegung und Berührung die Ausschüttung von Stresshormonen reduziert wird.
- Und das Wichtigste: Du kommst in deine eigene Selbstberuhigung.
Du erinnerst dein System daran: Ich bin sicher. Ich bin da. Ich kann mich halten.
Handübungen sind so kraftvoll, weil sie direkt auf dein Nervensystem wirken.
Sie holen dich aus dem Kopf. Und bringen dich zurück zu dir.
Probiere es aus und berichte davon.
Wenn nichts anderes hilft: Die Geschmacksstopp-Übung 🍬
Wenn du auch mit einem Bonbon im Mund gut sprechen kannst, ist das hier dein Gamechanger:
Lutsche ein Pfefferminzbonbon oder etwas mit intensivem Geschmack und dein Grübeln wird sofort unterbrochen.
Das Gehirn kann nicht gleichzeitig grübeln und intensiv schmecken!
4. Zusammenfassung: Dein Weg zu souveränen Vorstellungsrunden
Du siehst: Vorstellungsrunden müssen kein Albtraum mehr sein!
Mit der richtigen Vorbereitung und ein paar unsichtbaren Techniken verwandelst du diese gefürchteten Momente in entspannte, authentische Begegnungen.
Das Wichtigste auf einen Blick:
Deine Vorbereitung:
✅ Überleg dir vorher, was du sagen möchtest - nicht spontan improvisieren
✅ Beruflich: Name + Berufsbezeichnung + was dir wichtig ist (nicht nur Fakten!)
✅ Privat: Name + Motivation + was dich fasziniert
✅ Authentisch bleiben - keine Floskeln, sondern deine echte Geschichte
Deine Unsichtbaren-Techniken für den Notfall: 🆘
👐 Fingerspitzenmassage unter dem Tisch
🔷 Merkel-Raute mit ruhiger Atmung
✊ Stressball-Simulation mit den Fäusten
🤲 Selbsttröster - eine Hand streichelt die andere
🗿 Worry Stone in der Tasche
🍬 Geschmacksstopp mit intensivem Bonbon
Dein Mindset-Shift:
✔ Du bist nicht allein - fast alle finden Vorstellungsrunden schwierig
✔ Gemeinsame Nervosität verbindet - nutze das als Brücke zu anderen
✔ Fokus auf die anderen statt nur auf dich - das entspannt automatisch
✔ Dein Mantra: "Ich bin ruhig, gelassen, selbstsicher und stark"
Warum das alles funktioniert: 🧠
Die Wissenschaft bestätigt es: Handübungen aktivieren deinen Vagusnerv, setzen Endorphine frei und reduzieren Stresshormone. Gehirn und Hände sind eng verbunden - deshalb wirken diese simplen Techniken so kraftvoll.
5. Dein nächster Schritt:
Probiere es aus!
Bei der nächsten Vorstellungsrunde - sei es im Seminar, VHS-Kurs oder Netzwerktreffen - hast du jetzt dein Werkzeugset dabei.
Der nächste Schritt liegt bei dir: Welche Technik probierst du als erstes aus? Schreib mir gerne deine Erfahrung - ich freue mich darauf!
PS: Wenn du merkst, dass du trotz aller Techniken immer noch mit tiefsitzenden Unsicherheiten kämpfst, kann es sein, dass alte Glaubenssätze oder energetische Blockaden
dahinterstecken. Dann lass uns gerne mal sprechen.
Kostenloser Selbstvertrauenscall
Kommentar schreiben